Juan Amador im Interview zur Entstehung des Menü der Sinne

03.10.2022 Juan Amadors Duftkreation umfasst 16 einzigartige Aromen, die für Wohlbefinden und gute Laune sorgen, und überdies seine herausragende Kulinarik begleiten. Im Interview erzählt er uns, wie es zum Menü der Sinne kam.

Wie ist die Auswahl der 16 Aromen zustande gekommen?

Juan Amador:
Wir haben dafür Speisen aus unserer Küche intensiv studiert und dann die Aromen hergeleitet. Die Zusammenstellung der Düfte und ihre Herstellung haben sicher ein gutes Jahr gedauert. Denn die Aromen müssen genau auf ein Gericht abgestimmt sein, da die Harmonie zwischen Gericht
und Duft essentiell ist. In den jeweiligen Duftkompositionen findet man auch Bestandteile der Speisen wieder. Wie zum Beispiel die Duftkreation Mango Coriander, die wir mit unserem Signature Dish kombinieren – das macht einfach Appetit! Zuerst sehen wir das Gericht, dann riechen wir es und dann schmecken wir es. Dieser Vorgang und der Einsatz des Duftes sind für mich extrem spannend.

Welche 3 liebsten Düfte kombinieren Sie zu welchen Gerichten?

Juan Amador:
Zum Gericht Mar y Montaña kombiniere ich gerne Meeresduft. Also Seabreeze oder Shiny Seaweed.
Tomato Leaves habe ich auch besonders gern. Tomatenblätter riechen ganz anders als die Tomate selbst und der Duft lässt sich wunderbar mit Speisen kombinieren, die klarerweise Tomaten als Bestandteil haben.
Und Mango Coriander verwende ich bei unserem Taubengericht.

Wie oder wo empfehlen Sie Ihren Gästen oder Privatkunden den Einsatz ihrer Dufteditionen?

Juan Amador:
Ich würde Düfte nicht nach Räumen empfehlen, sondern eher nach Jahres- und Tageszeiten. Lemongrass ist „der“ Morgenduft; wenn man dieses Aroma riecht, dann sieht man die Sonne scheinen. Am Abend dann etwas Wärmeres und Würzigeres, das den Tag entspannt
ausklingen lässt. Frühlings- bzw. Sommerdüfte sollen etwas Erfrischendes und Belebendes haben wie z. B. Shiny Seaweed und Seabreeze, oder Mojito & Mint. In der Herbst- bzw. Winterzeit sind eher wärmere Duftnoten beliebt. Da haben wir Vermouth Juniper,
oder – etwas exotischer – Cognac Santal.

Wann ist die Idee zum Menü der Sinne entstanden?

Juan Amador:
Die Idee ist während der Zusammenstellung der Amador Düfte entstanden. Im Zuge des Entwicklungsprozesses haben wir uns durch die Palette der Aromen regelrecht durchgerochen. Dabei haben wir bemerkt, wie appetitanregend diese Düfte wirken. Daraus entstand die Idee, einzelne Gerichte bzw. Gänge mit
einem jeweils passenden Duft zu begleiten. Und zwar so, dass der Duft keinesfalls störend wirken soll, sondern den Gästen unterbewusst Vorfreude auf die Speise bereitet. Und um das Menü der Sinne gelungen abzurunden, werden die Gänge auch jeweils musikalisch untermalt. – Eben ein Menü aller Sinne.

Verraten Sie welche Dufteditionen zum Einsatz kommen werden, bzw. welche Gerichte?

Juan Amador:
Jedes Gericht bekommt eine Duftessenz, die auf ebendieses abgestimmt worden ist. Beim Dessert werden wir es aber möglicherweise umgekehrt machen und werden die Nachspeise passend zum Duft Peach Star Anis kreieren.
(Anm. Redaktion: Beim ersten Menü der Sinne gab es zu Juan Amadors legendären Apfelstrudel 2.0. das Aroma „Christmas“)